Daniel Behle

 Es wirkt vielleicht in den ersten Sekunden noch etwas befremdlich Liederzyklen, die eigentlich für Singstimme und Klavier konzipiert worden sind jetzt für Singstimme und Kammerorchester zu vernehmen. Die ansonsten eher intimer angelegten Lieder verlieren hiermit ihre ursprünglichen charakteristischen Merkmale und erscheinen stellenweise eher arios. So erinnert „Kriegers Ahnung“ musikalisch an Webers Freischütz. Das „Ständchen“ gelingt überaus berührend, zumal man dieses Lied schon in den unterschiedlichsten Arrangements vernommen hat, glücklicherweise tappte hier weder der Sänger noch das Orchester in die Schmalztopffalle. Das Lied wird dezidiert und feinsinnig ausziseliert. Leider wird dem Lied „Aufenthalt“ durch die orchestrale Begleitung etwas an der dramatischen Intensität geraubt, die bei Klavierbegleitung bei vielen Interpretationen eher zum tragen kam. Düster und geheimnisvoll erklingt „In der Ferne“. Dem „Abschied“ fehlt es ein wenig an der Leichtigkeit und Luftigkeit, die bei der Klavierbegleitung eher zum Tragen kommt. Düster und dramatisch glückt „Der Atlas“, obgleich der Stimme von Daniel Behle, die nötige dramatische Intensität fehlt. Berührend und feinsinnig dann „Ihr Bild“. „Das Fischermädchen“ und „Die Stadt“ gelingen rhythmisch pointiert. Feinsinnig und berührend dann „Das Meer“. Berührend und feinsinnig wird schließlich die Dichterliebe eröffnet. Rhythmisch pointiert und mit der nötigen Leichtigkeit wird „Die Rose, die Lilie, die Tauben, die Sonne“ ausgeformt. Feinfühlig und berührend folgt „Wenn ich in deine Augen seh“. Düster und mit der nötigen dramatischen Intensität folgt „Im Rhein, im heiligen Strome.“ Bei „Ich grolle nicht“ wird leider teilweise das genaue Gegenteil von dem vermittelt, was der Text aussagt. Melancholisch wird „Und wüßten’s die Blumen“ ausgeformt. Die Rhythmen könnten bei „Das ist ein Flöten und Geigen“ noch akzentuierter herausgearbeitet werden. „Hör ich das Liedchen klingen“ und „Ich hab im Traum geweinet“ bekommt eine ergreifende Tendenz. Heiter und unbeschwert wird „Aus alten Märchen winkt es“ ausgeformt. Düster und ein wenig bedrohlich werden „Die alten bösen Lieder“ besungen. 

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Opernexperte
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