J. S. Bach: Goldberg Reflections – Niklas Liepe (Sony)

Bachs Goldberg Variationen ausnahmsweise einmal nicht für Klavier oder Cembalo, sondern für die Violine und Orchester arangiert,  angereichert mit Variationen zu diesem Thema von moderner Komponisten. Wir hören hier die NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Jamie Phililips. Einfühlsam und berührend wird die „Aria“ aus den Goldberg Variationen ausgeformt. Grandios das Dialog mit Bach von Rolf Rudin (*1961), rhythmisch pointiert, mit virtuos ausgeformten Passagen von einer dramatischen Intensität ausgeformt wird, die einen förmlich aus dem Gestühl heben. Gefühlvoll, fast schon etwas behäbig wird die 7 Variation von Johann Sebastian Bach ausgeformt, während die 8. Variation pointiert ausgeformt wird. Es folgt „Goldberg Hallucination Remix“ von Sidney Corbett (*1960), fast schon etwas sphärisch, mit einem modernen der Musik Bachs entlehnten Klangbild, wird diese „Variation“ feinsinnig ausziseliert, wobei es auch rhythmisch akzentuierte Passagen, von einer zum Teil packenden, dramatischen Intensität gibt. Es folgt die Variation Nr. 9, die gefühlvoll ausziseliert wird. Rhythmisch pointiert glückt dann die Variation Nr.10. Es folgt „Goldberg’s last summer“ von Andreas N. Tarkmann (*1956) der die Musik Bachs für Violine und Orchester eingerichtet hat. Die Musik erinnert den Verfasser stellenweise ein wenig an Filmmusik, schön, gefühlvoll, aber irgendwie eine Spur zu gefällig. Die Variation Nr. 13 wird gefühlvoll, mit feinsinnigen Trillern ausziseliert. Rhythmisch pointiert, mit mitreißend ausgeformten virtuosen Passagen, die einen kaum im Gestühl halten und traumhaft ausziseliert Pianopassagen gelingt „Sleepless after J. S. Bach“ von Dominik J. Dieterle (*1989). „Goldberg Reflections Aria“ von Wolf Kerschek mit Nils Liepe am Cembalo und Niklas Liepe an der Violine gerät zu einen Kleinod der ganz besonderen Art, feinsinnig und berührend ausgeformt. Rhythmisch akzentuiert gelingt die 16 Variation. Es folgen „Four Variations from Goldberg Spielt“ von Moritz Eggert (*1965), gefühlvoll und rhythmisch pointiert, mit mitreißend anmutenden virtuosen Passagen ausgeformt. Die Variation Nr. 19 gelingt gefühlvoll und rhythmisch akzentuiert. Es folgen 4 New Goldberg Variationen von Daniel Sundy (*1979). Die 1. wird gefühlvoll mit feinsinnig ausziselierten Trillern, die 2. rhythmisch pointiert mit einer gewissen dramatischen Intensität, die 3. rhythmisch akzentuiert, ein wenig im Stile des argentinischen Tangos, während die 4. sich zu Beginn wohl ein wenig an Beethovens 5. orientierte, schwungvoll und mitreißend ausgeformt. Die 21 Variation wird wiederum feinsinnig und gefühlvoll ausziseliert ebenso wie die 22. Variation. „Sleepless (Goldberg goes crazy)“ von Tobias Rokahr (*1972), moderner Klangbild, man hat fast den Eindruck als gehe es ein wenig drunter und drüber, eine ungebremste dramatische Intensität lodert hier auf, die einfach begeistert, gefolgt von feinsinnig ausziselierten Pianopassagen und dann wieder diese modernen fast Atonal anmutenden musikalischen Momente. Die 25. Variation mutet wieder gefühlvoll und einfühlsam ausziseliert an. „Reflections on a Dream“ von Friedrich Heinrich Kern (*1980) bieten eine modernen, sphärisch anmutendes Klangbild. Die Variation 29 mutet rhythmisch akzentuiert mit herrlich ausziselierten virtuosen Passagen an, während die Variation Nr. 30 gefühlvoll ausgeformt wird. „GoldBergHain“ von Stephan Koncz mutet rhythmisch pointiert mit gefühlvoll ausziselierten virtuosen Passagen an. Es folgt die „ARIA“ die berührend und feinsinnig ausgeformt wird. Zum Schluß „Lullabies for three flowers“ von Konstantia Gourzi (*1962), Das erste ist von berührender Schönheit, das 2. mutet moderner vom Klangbild her an mit leichten Rubato Passagen und das letzte begeistert durch ebenfalls durch seine berührende Schönheit.

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