Carl Orff

Mit der Carmina Burana ist Herbert Kegel mit dem Rundfunk Sinfonie-Orchester Leipzig eine großartige Produktion gelungen. Schon gleich zu Beginn bauen der Rundfunkchor Leipzig, die Dresdner Kapellknaben und Orchester eine Spannung auf, die von der ersten bis zur letzten Sekunde angehalten werden kann. Die Solisten: Celestina Casapietra (Sopran), Horst Hiestermann (Tenor), Karl-Heinz Stryczek (Bariton) bilden eine hervorragende Einheit und runden somit das spannungsgeladene Klangbild perfekt ab. Die Catulli Carmina bietet mit Ute Mai (Sopran) als Lesbia, Eberhard Büchner (Tenor) als Catullus, der auch in den dramatischen Passagen bestechend gut ist,  ein stimmiges Ensemble. Auch das darauffolgende Trionfo di Afrodite mit Isabella Nawe (Sopran) als La Sposa, Eberhard Büchner als La Sposo, Renate Kramer (Sopran) als Corifea, Horst Hiestermann als Corifeo und Rainer Süss (Bass) als Corifeo, in den Sopran-Soli mit Renate Kramer und Regina Werner und im Bariton-Solo mit Karl Heinz Stryczek besetzt, läßt vom vokalen Aspekt her keine Wünsche offen. Der Rundfunkchor Leipzig, im zweiten Werk durch den Rundfunkchor Berlin verstärkt, ist von der ersten bis zur letzten Sekunde in diesem mit kniffligen Chorpassagen gespickten Werk drin und geht zu 100 Prozent in der Musik auf, grandios. Herbert Kegel und das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig  bieten einen energiegeladenen Klangteppich. In der Mond klingt die Stimme des Erzählers (Eberhard Büchner) trotz phänomenaler Höhe etwas farblos. Die Stimmen der vier Burschen die den Mond stehlen: Fred Tischler (Bass), Horst Ludow (Bariton), Helmut klotz (Tenor) und Armin Terzibaschian (Bass) sind adäquat aufeinander abgestimmt. In weiteren Rollen sind Wildfried Schaal (Bariton) als Bauer, Hans Joachim Hegewald (Sprecher) als Schultheiß, Paul Glahn (Sprecher) als Wirt und Reiner Süss als alter Mann, der Petrus heißt. Der Rundfunkchor Leipzig ist einmal mehr in bestechend guter Form. Das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig unter der Leitung Herbert Kegels sorgen für einen grandiosen Orchesterklang. In der Klugen hören wir gleich zu Beginn Reiner Süss als Bauer, dessen Stimme eher charakteristisch denn angenehm aufs Ohr fällt. Karl Heinz Stryczek gibt einen sehr herrisch auftreten König. Die Stimme von Magdalena Falewicz (Sopran) des Bauers Tochter ist hell timbriert und klingt gerade auch in der Arie „Lass mich die Tafel dir bereiten!“ etwas hohl und  hätte etwas mehr Charme vertragen können. Horand Friedrich als Kerkermeister, Eberhard Büchner als Mann mit dem Esel, Siegfried Lorenz als Mann mit dem Maulesel und Harald Neukirch, Wolfgang Helmich und Hermann Christian Polster als 3 Strolche runden das Ensemble adäquat ab. Als Sprecher sind Winfried Wagner, Arno Wyzniewski und Gerhard Lau zu hören. Abermals hören wir Rundfunk-Sinfonieorchester-Leipzig unter der Leitung von Herbert Kegel in Bestform. Faszinierend wie es Herbert Kegel immer wieder aufs neue gelingt die verschiedenen charakteristischen Merkmale der einzelnen Werke von Carl Orff herauszuarbeiten.

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