Krippenandacht vom 25.12.2017 aus der St. Michaelis Kirche in Hamburg

Zu Beginn spielte das Orchester der Kantorei St.Michaelis unter der Leitung von Manuel Gera einen Kanon von Johann Pachelbel, der leider ein wenig zu einschläfernd geriet. Um den darauffolgenden 1. Teil der Weihnachtsoratoriums, war es dann leider auch nicht besser bestellt gewesen. Chor und Orchester klangen lahm und einschläfernd. Jauchzet frohlocket glich einem Wiegenlied und bei der Strophe „Wie soll ich dich empfangen“ hätte man liebsten gerufen:“Mit etwas mehr Begeisterung bitte“. Es klang eher wie die Begrüßung der unbeliebten Schwiegermutter. Simon Kannenberg Tenor, hätte seinen Gesangsvortrag mit etwas mehr Charme garnieren können. Besser war es schon bei Nicole Dellabona bestellt gewesen, die mit ihrem attraktiven Mezzoklang ihre Arie „Bereiten dich Zion“, gut gestaltete. Stefan Adam riss dann zum Ende mit seinem volltönenden Bass alles raus. Die beste Leistung des Abend, schlichtweg großartige, wie er seine Arie „Großer Herr und starker König“ gestaltete. Die Kantorei und das Orchester der Kantorei St.Michael hatten in den letzten Jahren bewiesen, das es besser geht. Hoffen wir, das sie im nächste Jahr an diese Leistungen wieder anknüpfen können.

Leider gab es an diesem Abend aber auch noch weitere Längen, wo einige beteten die Ansprache möge nach 7 Minuten endlich enden, fuhr Hartmut Dinse unbeirrt fort und somit artete die Ansprache eher in eine Romanlesung aus. Sie war viel zu lang, die Hälfte hätte hier vollkommen ausgereicht.  Das man die Krippenandachten auch interessant gestalten kann, das bewies dieses Haus im letzten Jahr, als sie eine Frau beriefen. Diese Krippenandacht war wegweisend und machte deutlich, wohin man zukünftig mit seinen Krippenandachten gehen möchte, davon ging zumindest der Verfasser aus.  Offenbar ein leeres Versprechen, denn dieses Jahr machte man diesbezüglich wieder einen erheblichen Rückschritt, schade.

Über godenrath

Opernexperte
Dieser Beitrag wurde unter 04.01 geistliche Werke veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar