Monday Night Mai (First Stage Theater 03.05.2024)

 „Zu Beginn wollten die Stimmen der beiden Protagonisten Max Engelke und Timo Stark beim Intro „Zieh Deinen Sonntagsanzug an“, aus Hello Dolly, nicht so ganz wie sie eigentlichen sollten, aber das änderte sich im Verlauf des Abends, dafür hatte Henk Nagel schon einmal Zeit sich warmzulaufen. Eine kleine Liebesgeschichte über zwei Menschen die sich unfreiwillig bei einem Speaddating kennenlernen, bei welchem er sein Buch vergisst, und schließlich doch zu einander finden. Schon beim zweiten Musikstück, „Das was ich erseh’n“ aus Hadestown zeigte sich Henk Nagel stimmlich von seiner besten Seite, schönes Stimmtimbre, guter Stimmumfang, sichere Gesangstechnik, dezidiert ausgeformter, während Luisa Neumann durch ihre gefühlvolle Stimme, ihre gut gesetzten dramatischen Akzente und einer dezidierten Textausformung begeisterte. Es folgte von Peggy Lee gesungen „You give me fever“ in welcher Elena Kraft durch ihre ausdrucksstärke, ihren pointierten Rhythmus und ihre herrlichen akrobatischen Einlagen tänzerisch begeisterte. „The Anonymous ones“ wurde rhythmisch akzentuiert ausgeformt. Timo Stark gab eine berührende, mit brillant herausgearbeiteten humoristischen Elementen, Charakterstudie zu „Mister Zellophan“ aus Chicago, dem immer übersehen werdenden. Zu „The Chain “ gelangen wunderbare Stepptanzeinlagen. !“Wenn du mich läßt“ begeisterte durch die herrliche Engführung der Stimmen von Gina Tuveri und Luisa Neumann. Philine Ehrlich gab eine berührende und gefühlvolle Ausformung von “ Wishing you where somehow here again“ aus The Phantom of the opera. Auch bei „Good night“ begeisterte wiederum die Engführung der Stimmen. „Nonne in Not“ aus Die fabelhafte Welt der Amelie wurde von Gina Tuveri rhythmisch akzentuiert ausgeformt. In „Can’t catch me now“ begeisterte Johanna Brödner durch ihre dramatische Intensität, ihrem großartigen Stimmtimbre und ihrem Ausdruck, während Harlaine Sophie Grube durch ihren brillanten ausdrucksstarken Tanz zu überzeugen verstand. „I really, really live you/Stalker song konnte Nicole Torres Barker ihre komödiantisches Talent voll ausspielen, ein großartige Leistung. Mit „Einen Schritt zu weit“ aus dem Musical Aida begeisterte Henk Nagel durch seine berührende Intensität, die er mit seiner Stimme zu zaubern versteht, hier kündigt sich eine vielversprechende Karriere an, schlichtweg phantastisch. Auch Luisa Neumann gelang es ihren Part großartig auszuformen und Gina Tuveri begeisterte ebenfalls durch die dramatische Intensität in ihrem Gesangsvortrag. „Liebe ist alles“ wurde vom Ensemble gefühlvoll , mit einer Engführung in der Stimmen ausgeformt die einfach begeisterte. Nach der Pause befand sich Nicole Torres Barker in „Carneval del Barrio“ gesanglich voll in ihrem Element, eine bravouröse Leistung. „Schon bald“ aus Hamilton wurde von Max Engelke rhythmisch gut und gefühlvoll ausgeformt. Das Medley MJ’s gelang tänzerisch einfach mitreißend, auch wenn man kein Michael Jackson Fan ist. „Now can I cry“ wurde von Rasmus Meyer-Loos mir einer feinsinnigen Eleganz ausgeformt, auch hier begeisterte einmal mehr die Engführung der Stimmen des Ensembles. „Let the grass grow“ aus Ruel wurde acapella von Naomi Diebel, Natalia Ortega Mireles, Charlotte Beba, Rebecca Schuster und Helena Jooss gefühlvoll, rhythmisch brillant mit einer herrlichen Engführung der Stimmen ausgeformt. „We are the world“ wurde von Marie Ulrich, Joel Berghaus, Mercedes ‚Felling, Nicole Torres Barker, Alina Hinneburg, Annika Hagen, Dominik Krumschmidt, Fatma Xavier, Iris Iding, Naomi Diebel und Babek Malekzadeh ausdrucksvoll und mit einer großartigen Choreographie, mitreißend ausgeformt. „Candygirls“ mit Amelie Funke, Anne Josephine Föster, Victoria Flecke und Zoe Zabrina Schumacher, gelang mitreißend und rhythmisch brillant. In Supermarket flowers begeisterte Henk Nagel durch seine gefühlvolle, berührend, feinsinnige und ausdrucksvolle Ausdeutung die selbst Ed Sheeran in den Schatten stellte. Remedy von Adele wurde von Victoria Flecke und Mercedes Felling rhythmisch und tänzerisch ausdrucksvoll ausgeformt. Bei „Ain’t no sunshine“ begeisterte nicht nur die aktuellere musikalische Fassung des Bill Withers Lido Mix, sondern auch die ausdrucksstarke Choreographie. Mit „Caught in the Storm“ zog Henk Nagel dann musikalisch noch einmal alle Register, grandios diese dramatische, packende Intensität, dieser großartige Stimmsitz, die große stimmliche Farbpalette die ihm zur Verfügung steht und die er einzusetzen versteht, wie leider viel zu wenige und dann seine berührende Pianokultur, gesanglich schlichtweg grandios und somit nicht nur die beste gesangliche Leistung des Abends, sondern auch eine der Besten die Verfasser bisher in diesem Genre Live und auf Tonträgern erlebt hat. Abschließend folgte dann mit Sonntag noch einmal das gesamte Ensemble, das wiederum mit seiner großartigen Stimmengführung zu punkten verstand. Als Zugabe gab es noch einmal eine mitreißende Interpretation von „Carneval del Barrio“.   

Sven Godenrath, Hamburg

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Wolfgang A. Mozart: La Clemenz di Tito (Bremen, 05.05.2024)

Dieses Spätwerk Mozarts, uraufgeführt im September 1791 (Wie seine Zauberflöte) erlebt geradezu eine Renaissance, da diverse Opernhäuser das Werk wieder für sich entdeckt haben. Titus ist im Stile einer Opera Seria, also einer ernsten Oper geschrieben, obwohl der Komponist zum Ende seines Lebens (Er starb im Dezember 1791) sich eigentlich schon länger von dieser Opernform entfernt hatte. Das macht das Werk so reizvoll. Es gehört nicht zu Mozarts „Hitparaden“ wie der Figaro, Cosi oder Don Giovanni, ist aber mit wunderschönen innigen, aber auch dramatischen Arien und Duetten ausgestattet. Mit einem grandiosen, spannungsgeladenen Klangteppich wartete das Theater Bremen mit den Bremer Philharmonikern unter der grandiosen Leitung der Dirigentin Sasha Yankevych, und einer mitreißenden Inszenierung von Marco Storman, auf. Es ist zu hoffen, dass von dieser Dirigentin auch international noch einiges zu hören sein wird, obwohl dieses großartige Talent dem Bremer Theater noch lange verbunden sein möge. Der neuseeländische Tenor Oliver Sewell (Mitglied des Ensembles) begeisterte mit seinem schlanken, höhensicheren Tenor als Titus. Ulrike Mayer, einmal mehr die Sensation des Abends, gab einen grandiosen, dramatisch auftrumpfenden Sesto. Eine überragende Leistung!  Sarah-Jane Brandon gestaltete eine zupackende, berührende Vitellia. Adele Lorenzi-Favart  begeisterte mit ihrem sinnlichen Mezzo und gab einen mitreißenden Annio. Elisa Birkenheier sang eine großartig ausgeformte Servilia. Hidenori Inoue, der im Hintergrund die Fäden zog, überzeugte dank seiner Bühnenpräsenz und seinem eleganten Stimmklang als Publio. Herrlich der Chor des Theater Bremen, großartig auch die Leistung der Statisterie  als dunkle Schatten und Handlager von Publio, die er mit einfachsten Handbewegungen zu dirigieren vermochte und die Stimmungen der einzelnen Charaktere, insbesondere jenen des Sesto anzuheizen vermochte. Ein großartiger, überaus gelungener Abend, der keine Konkurrenz zum Titus der Hamburgischen Staatsoper zu scheuen braucht, der wenige Tage zuvor Premiere hatte.                   

Sven Godenrath, Hamburg

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Wolfgang A. Mozart: La Clemenza di Tito (Hamburgische Staatsoper, 01.05.2024)

Unter der Leitung des mittlerweile zum Mozartspezialisten avancierten Adam Fischer, sorgte das Philharmonische Staatsorchester Hamburg für einen feinsinnig ausziselierten, energievollen Klangteppich. Obgleich der schweizer Tenor Bernard Richter in der Höhe so seine kleinen Probleme hatte, ansonsten aber seine schöne Stimme mit enormer Schallkraft einsetzte, gelang ihm eine überzeugende Charakterstudie des Tito, der seine besondere Milde (Clemenza) im Finale entfalten konnte; aber ein bisschen Machterhalt war sicherlich auch dabei. Die kanadische Mezzosopranistin Michele Losier begeisterte  mit ihrer dramatischen Intensität als Sesto. Der Countertenor Kangmin Justin Kim gab eine feinsinnige, berührende Rollenausdeutung als Annio, mit zauberhaft ausgeformten Pianopassagen . Marlene Metzger, eingesprungen für die erkrankte Katharina Konradi, gab eine berührend feinsinnige Servilia. Die irische Mezzosopranistin Tara Erraught, nach Rosina und Angelina an der Staatsoper (der Verfasser berichtete), begeisterte einmal mehr mit ihrem sinnlichen Stimmtimbre und ihrer dramatischen Intensität als Vitellia. Eine inzwischen international sehr erfolgreiche Sängerin, die mit ihrem tiefen Register und beeindruckender Virtuosität glänzt. Han Kim war als Publio, trotz seiner guten gesanglichen Ausdeutung der Rolle, leider etwas bläßlich. Sophia Mahler gab mit ihrem hohen Sopran eine hervorragende Berenice. Herrlich wie immer, der Chor der Hamburgischen Staatsoper. Die Inszenierung von Jetske Mijnssen, dehnte sich und dehnte sich, trotz der in ihren Augen offensichtlich überflüssigen und daher arg gekürzten Rezitative von Franz Xaver Süßmayr. Dass es immer wieder Personen in der Regie gibt, die meinen sich über den Willen des Komponisten stellen zu müssen und Texte, die eng mit dem Werk verbunden sind, weglassen zu müssen, ist für den Verfasser nicht nachvollziehbar. Somit gestaltete sich der Abend als eine Aneinanderreihung von Arien, denen aufgrund der Kürzung stellenweise der Bezug zueinander fehlte und somit auch ein Teil der bezwingenden Intensität, die dieses Werk derzeit zum Beispiel in Bremen ausstrahlte, ziemlich verlorenging, was nicht zuletzt auch an der etwas statisch anmutenden Inszenierung lag. Nach einem Don Giovanni ohne Schlussterzett, einer Lucia ohne den zum Bezug setzenden Duett Enrico/ Edgardo, der für den letzten Akt zwingend notwendig ist, den arg gekürzten Trojanern, einer Salome in welcher der Schleiertanz mangels Fantasie gänzlich ausfällt, jetzt in Hamburg ein Tito ohne die nötigen Rezitative.            

Sven Godenrath, Hamburg

 

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Das Kalifat ist die Lösung

Das eine unserer Quotenfrauen in der Politik, Frau Faeser, nicht zu den hellsten Kerzen auf der Torte zählt ist hinreichend bekannt und muß auch kaum näher erläutert werden. Statt Protestversammlungen mit „Das Kalifat ist die Lösung“ zu verbieten sollten man diese Menschen eher dazu ermutigen öfters mit derlei Plakaten auf die Straße zugehen, mindestens dreimal die Woche in allen Städten Deutschlands. Warum? Die Antwort liegt doch auf der Hand. Jede dieser Demos bringt der AFD Stimmen und wenn die AFD endlich bei über 50 % ist haben die Verantwortliche dieser Demos ihr Ziel erreicht. Die AFD gewinnt die Wahl schmeißt diese Menschen im hohen Bogen aus Deutschland raus und sie können dann in ihrem, von einem Kalifat geprägten Ländern weiter leben und somit hat jeder was er will. Wir haben kein Kalifat in Deutschland und diejenigen die eines Wollen leben in einem, besser kann es doch keinem von uns gehen. Und das Beste  an das ganzen Sache ist, das Pack ist so Ungebildet, dass sie gar nicht merken, wie sie sich ihr eigenes Grab schaufeln.

 

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Singer Slam Finale (Ernst Deutsch Theater, 29.04.2024)

Alljährlich versammeln sich in den Hamburger Zeise Kinos begabte junge Sänger. Die Gewinner, es sind 8, werden dann zum Finale ins Ernst Deutsch Theater eingeladen, in welchem das Publikum dann dem in ihren Augen begabtesten mit einem Preis belohnt. Unter der charmanten Moderation traten an diesem Abend zu Beginn Jakob Heymann (7,4/7, 7 / 7,8 / 8,1 / 8,2 )mit seinem Titel „Schnulzensänger“ an. Jenes besitzt ein interessantes Stimmtimbre, die Textausführung gestaltete sich allerdings ein wenig holprig, zudem gab es kaum dynamische Abstufungen, es klang vom Anbeginn bis zum Ende alles etwas zu gleichbleibend. Es folgte Jan Salander mit seinem Titel „Tinder“ (hier passte Stimme und aussehen zusammen), ausgesprochen schöne Stimme, ausdrucksvoll gesungen, intelligenter, witziger Text und wunderbare dynamische Abstufungen. Hier kündigte sich eine vielversprechende Karriere an, auch wenn das Publikum dieses etwas anders sah (6,8 / 7,2 /, 8,3 / 8,7 /, 9,1 ), ihm hätte der Verfasser noch länger zu hören mögen. Nina Freckless (8,5 / 8,9 / 9,1 / 9,2 / 9,5), die dann im Finale auch gewann sang als erstes „It’s not forever“, mit gut gesetzten dramatischen Akzenten, der Text wurde gut und dezidiert ausgeformt mit herrlichen dynamischen Abstufungen. Ihr zweiter Titel „Kitchentable“ gelang gefühlvoll und ausdrucksstark. Katha Rose ( 7,6 / 7,7 / 8,2 / 8,2 ( 9,8 ) folgte dann mit „Haus“, gefühlvoll, berührend mit gut gesetzten dramatischen Akzenten. Jan Bätz ( 7,9 / 8,0 / 8,9 / 9,3 / 9,3 /) Titel beeindruckte durch seine gekonnt in den Vordergrund gestellten humoristischen Akzenten. Es folgte der zweite Höhepunkt des Abends, The Lake and the Wolf (8,0 / 8,6 / 9,0 / 9,4 / 9,6 )mit seinem Titel Paderies“, schönes Stimmtimbre, gefühlvoll mit dezidiert ausgeformten Text und herrlichen dynamischen Abstufungen, die Stimme erwies sich an diesem Abend als extrem wandelbar. Als zweites folgte dann „The last farewell“, gefühlvoll, berührend bei charakteristischem Stimmtimbre und herrlichen dynamischen Abstufungen. Brendan Lewis (8,5 / 9,( / 10 / 10 / 10 )sang dann „Spaces in between“, die wohl in gesanglicher Hinsicht beste Leistung des Abends, mit Gitarre und Mundharmonika, ausdrucksvoll, dezidierte Textausdeutung, herrliche dynamische Abstufungen, bei gutem Stimmumfang und einem berührenden Stimmtimbre. Es folgte „Locked“ welches gefühlvoll, berührend mit großartigen dynamischen Abstufungen gelang. Zum Abschluß des ersten Teiles wollte uns Sophia Stone (6,9 / 7,9 / 7,9 / 8,4 / 9,6 )mit einem Geräusch einstimmen, das einen Magendarmverschluss erinnerte, in Wirklichkeit aber ihre Art und Weise verdeutlichen sollte, was bei ihr Periodenschmerzen sind, naja wen es interessierte. Der Titel hieß dann auch, wenn wunderte es „Periodenschmerzen“ und gestaltete in gesanglicher Hinsicht leider etwas eintönig auch ihre Violinenspiel, für den Geschmack des Verfasser etwas zu kratzig ausgeformt, riss dann auch nicht mehr viel raus. Ein kurzweiliger Abend.

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Giacomo Puccini: La Boheme (Theater Lübeck, 26.04.2024)

GMD Stefan Vladar und das Philharmonische Staatsorchester sorgten an diesem Abend für einen großartigen Pucciniklang.  Gerade in den einzelnen Arien, wie zum Beispiel in der Arie der Mimi im1. Akt schien er die Sängerin auf Händen durch die Partitur zu tragen; soetwas erlebt man heutzutage leider viel zu selten. Evmorfia Metaxaki gelang eine berührende bis ergreifende Interpretation der Mimi mit zauberhaft ausgeformten Pianopassagen, großartigen Bögen und herausragend gesetzten, dramatischen Akzenten. Eine Rollenausdeutung, wie man sie sich besser kaum wünschen kann. Eine beeindruckende Leistung. Der rumänische Tenor Iurie Ciobanu, (geboren 1976 in der Republik Moldau) gelang eine feinsinnige, aber auch dramatisch zupackende Interpretation des Rudolfo mit herrlicher, schlank geführter Stimme und mühelosen Spitzentönen; ebenfalls eine großartige Rollenausdeutung. Es ist doch etwas verwunderlich, dass man von diesem großartigen Tenor international wenig hört. Beide Stimmen (Mimi und Rudolfo) verschmolzen in den Duetten hervorragend miteinander. Jacob Scharfman gab mit seinem eleganten Baritonklang einen wunderbaren Schaunard. Gerald Quinn gelang als Marcello eine herrliche Charakterstudie mit einigen wunderbar elegant ausgeformten Phrasen. Changju Lee überzeugte als Colline. Natalia Willot gab eine elegante Musetta im Stile einer Marlene Charell. Steffen Kubach überzeugte als Benoit und Alcindoro. In den weiteren Rollen rundeten Mark McConnell als Parpignol, Chul-Soo Kim als Sergeant und Yong-Ho Choi als Zöllner das trefflich aufeinander abgestimmte Ensemble perfekt ab. Herrlich auch der Kinder- und Jugendchor Vocalino sowie Chor des Theaters Lübeck und der Musik-Kunstschule Lübeck. Angela Denoke, hier Regisseurin, aber hauptsächlich eine international gefeierte Sopranistin, schien in ihrer Inszenierung ganz bewußt auf das Herausarbeiten einer von klirrender Kälte geprägten Pariser Mansardenwohnung verzichtet zu haben und hat der Beziehung zwischen Musetta und Alcindoro einen bewußt harmonischen Anstrich verliehen; keine Spur mehr davon, dass sie seiner mittlerweile überdrüssig geworden ist. Mimi verstirbt dann im 4. Akt stehend in den Armen von Rudolfo. Der Raum erinnerte mit seinem roten Boden und der grellroten Beleuchtung auch mehr an den Vorhof zur Hölle denn an eine Studentenbude, zudem spielte ein Großteil der Handlung des 4 Aktes vor dem geschlossenen Vorhang. Eine sehr überzeugende und gelungene Aufführung des Hauses.      Sven Godenrath, Hamburg

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Tim Posner – Cello – Bloch, Bruch, Dohnanyi (Claves)

Der Cellist Tim Posner, begleitet vom Berner Symphonieorchester unter der Leitung von Katharina Müllner, eröffnet seine aktuelle CD mit einer berührenden, feinsinnigen Interpretation des Schelomo B. 39 von Ernest Bloch. Es folgt das gefühlvoll, feinsinnig, mit einer berührenden Eleganz ausgeformte Kol Nidrei op. 47 von Max Bruch. Das Konzertstück op. 12 von Erno Dohnanyi gelingt feinsinnig und gefühlvoll und nimmt in seinem weiteren Verlauf mehr und mehr an dramatisch, packender Intensität zu. Eine CD, die von der ersten bis zur letzten Note einfach nur begeistert.

Veröffentlicht unter 02.28. Andere | Kommentar hinterlassen

Bryn Terfel – Sea Songs (Universal)

Auf seiner aktuellen CD widmet sich Sir Bryn Terfel traditioneller Sea Songs. Angefangen mit einer rhythmisch mitreißenden Interpretation von Fflat huw puw, gleiches gilt auch für The green willow tree welches er mit Sting im Duett singt und für Harbwr corc und The irish rover. Es folgt eine rhythmisch packende Interpretation von Drunken Sailor mit Sir Simon Keenlyside im Duett, gleiches gilt auch für Mae’r gwyne yn deg. Berührend und gefühlvoll wird Codi Angor ausgeformt. Gefühlvoll wird Whisky, Johnny ausgeformt, ebenso wie das die CD abschließende Leave her, Johnny. Rhythmisch pointiert gelingt Sloop John B (später auch unter dem Titel I wont to go home gesungen von Johnny Cash bekannt wurde), gleiches gilt auch für Santiana. Mi Zoganete Kreiz ar mor wird feinsinnig und gefühlvoll ausgeformt, gleiches gilt auch für das im Duett mit Eva Goodman gesungene bei Ar lan y mor, The unst boat song, begleitet von Patrik Rimes am Klavier und Bold Riley. Der sich erst kürzlich durch Nathan Evans hinreißende Interpretation wieder großer Popularität erfreuende The Wellerman, durfte auf dieser CD natürlich nicht fehlen, wobei die neuere Popfassung rhythmisch prägnanter gelang. Rhythmisch akzentuiert wird Ye mariners all ausgeformt. Eine überaus gelungene CD, weil man Sir Bryn Terfel jedes gesungene Wort abkauft, hier wirkt keine einzige musikalische Phrase künstlich aufgesetzt.

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Anton Reicha (1770-1836): Chamber Works – Albert Schweitzer Ensemble (CPO)

Herrlich mit welcher einer berührenden, feinsinnigen Eleganz dem Albert- Schweitzer-Ensemble (Keveli Dörken, grandios diese perlende Eleganz in den Pianopassagen – Klavier, Angela Firkins-Flöte, Martin Spangenberg – Klarinette, Tillmann Höfs-Horn, Eckart Hübner-Kontrabass, Florian Donderer Violine, Viola, Tanja Tetzlaff-Cello) die Ausformung des 1. Satzes der Grand Quartuor concentant Es-Dur op. 104 gelingt. Gefühlvoll und rhythmisch prägnant gelingen der 2. und 4.Satz, während der 3. Satz durch seine dramatische Intensität in den virtuosen Passagen begeistert. Der 1. Satz des Trios for flute, violin and Cello in G major begeistert durch seine feinsinnige Eleganz, während der 2. Satz durch seine mitreißende Vibranz in den virtuosen Passagen einen förmlich aus dem Gestühl zieht. Der 3. Satz überzeugt zum einen durch seine gefühlvoll ausziselierten Pianopassagen und zum anderen durch seine immer wieder aufkeimende dramatische Intensität und seine rhythmische Prägnanz. Gefühlvoll und feinsinnig gelingt der 4. Satz. Der 1. Satz des Grand Trio concertant in A major op. 101 begeistert auf Anhieb durch seine perlende Eleganz, welche das Spiel von Kiveli Dörken auszeichnen und zu einem ganz besonderen Hörerlebnis werden lassen. Rhythmisch pointiert gelingt der 2. Satz, während der 3. Satz durch seine gefühlvolle Eleganz begeistert, sind es im 4. Satz die mitreißend ausgeformten virtuosen Passagen, die zudem auch noch durch ihre perlende Eleganz einfach nur begeistern. Herrlich diese pointierte dramatische Intensität zu Beginn des 1. Satzes und diese gefühlvolle Eleganz in den rhythmisch akzentuiert ausgeformten Passagen. Der 3. und 5. Satz begeistern durch ihre mitreißend ausgeformten virtuosen Passagen, während der 4. und 6. Satz gefühlvoll und feinsinnig ausziseliert werden. Die darauffolgenden Variationen gelingt rhythmisch brillant, mit gefühlvoll ausziselierten Trillern oder mit mitreißend ausgeformten virtuosen Passagen. Eine doppel CD die von der ersten bis zur letzten Note einfach nur begeistert.

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Georg Philipp Telemann: Inauguration Cantatas 1721 (CPO)

Endlich wieder eine neue CD mit der herrlichen Hanna Zumsande, die auf dieser CD in den Telemann Kantaten „Gesegnet ist die Zuversicht“, „Kommt her zu mir alle“ und “ Es ist ein großer Gewinn“ zu erleben. Mit ihren perlend anmutenden Sopran und ihrer feinsinnigen Eleganz mit welcher es ihr immer wieder auf neue gelingt Kantanten und andere Barockwerke auszuformen, zählt sie zu jenen Interpretinnen die der Verfasser immer wieder gern erlebt. Des weiteren singen Genevieve Tschumi – Alt, Mirko Ludwig – Tenor und Klaus Mertens – Bass. Klaus Mertens (Bass) begeistert auf dieser CD durch seine feinsinnige Eleganz mit welcher er seine Gesangsparts ausformt. Genevieve Tschumi begeistert durch ihren sinnlich, berührenden Altklang. Mirko Ludwig formt seine Tenorpart gefühlvoll und feinsinnig aus, lediglich Ausführung der Verzierungen könnte etwas phantasievoller gelingen. Simone Eckert – Viola da Gamba und Leitung gelingt mit der Hamburger Rathausmusik eine gefühlvolle und feinsinnige Werkausdeutung. Die Abfolge der Telemann Kantaten werden immer wieder durch das einfügen von gefühlvoll und feinsinnig ausziselierter Fantasien (Nr. 5, Nr. 12, Nr. 9 und Nr. 10) aufgelockert. Eine CD, die wegen Hanna Zumsande nicht nur Freunde sakraler Musik begeistern dürfte.

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