Studiokonzert – Klasse Prof. Carolyn Grace James (HfMT 22.06.2024)

Den Abend eröffnete die von dem Verfasser überaus geschätzte Binte Anne mit „Das verlassene Mägdelein von Hugo Wolf, Dawn von Samuel Coleridge Taylor (1875-1912) Nuit d’etoiles“ und „Romance“ von Claude Debussy. Grandios wie es ihr immer wieder gelingt jedem Lied, jedem Komponisten einen individuellen Tonfall zu verleihen. Das 1. Lied gelang einfühlsam, mit einer berührenden Eleganz, herausragend gesetzten dramatischen Akzenten, ausdrucksvoll, einfach traumhaft. Auch im 2. begeisterte ihre feinsinnige, berührende Eleganz, wiederum diese grandios herausgearbeiteten dramatischen Akzente und dynamischen Abstufungen und die traumhaft ausgeformten Pianopassagen. Im 3. Lied diese traumhafte ausgeformte Pianopassagen, eine feinsinnige Eleganz, ausdrucksvoll ausgeformte Phrasen und schließlich im 4. Lied diese feinsinnige, berührende Eleganz eine ausdrucksvolle, ergreifende Interpretation. Man könnte hier schon fast von einer Offenbarung sprechen. Negin Razzaghi folgte mit den beiden Korngold Liedern „Schneeglöckchen“ und “ Liebesbriefchen“ und Ombra mai fu“ ausd Händels Xerxes. Das 1. Korngold Lied bestach durchs eine berührende Eleganz und seine dezidierte Textausdeutung, während das 2. mit einer feinsinnigen, berührenden Eleganz, überzeugte die Händel Arie durch ihre gefühlvolle und ausdrucksstarke Interpretation. Weiter ging es mit der Sopranistin Fein Han und „Er hat uns allen wohlgetan“ aus der Matthäus Passion von Bach welche gefühlvoll, ausdrucksvoll, mit gut gesetzten dramatischen Akzenten, wunderbaren Bögen und einer berührenden Eleganz ausgeformt wurde. Mozart Abendempfindung gelang berührend schön, dezidiert mit großartigen dynamischen Abstufungen. Bedauerlicherweise fiel der Beitrag von Seungwoo Sun krankheitsbedingt aus, gute Besserung an dieser Stelle. Die Arie der Lulu „Wenn sich die Menschen um meinetwillen umgebracht haben§ hört man auch auf Tonträgern nicht besser, ausdrucksvoll, mit einer großartigen Höhe und herrlichen dramatischen Akzenten. Die beiden darauffolgenden Lieder Nacht und Schilflied vom gleichen Komponisten ebenfalls gesungen von Oda Lou Johansen., gelangen gefühlvoll, ausdrucksvoll mit herrlichen dynamischen Abstufungen, während Die Nachtigall (Alban Berg) mit wundervollen Bögen, berührend und ausdrucksvoll ausgeformt wurde. Changwook Jang formte die Arie „Ciel e terra armi de sdengo“ ausdrucksvoll, mit gut ausgeformten Verzierungen, wunderbaren dynamischen Abstufungen , einer herrlichen Höhe und einer packenden dramatischen Intensität aus. Als Kontrast folgte dann die Arie „Here I stand “ aus Stravinskys The Rakes Progress, welche ausdrucksvoll, mit einer packenden dramatischen Intensität und gut gesetzten dramatischen Akzenten gelang. Es folgte Yingzi Xia mit der Arie der Sophie „Frere, voyez! aus Massanets Werther welche charmant, gefühlvoll, ausdrucksvoll mit feinsinnigen Pianopassagen gelang. Die Arie der Gilda „Caro nome“ wurde feinsinnig, mit einer berührenden Eleganz, ,rhythmisch Brillant, einer traumhaften Höhe und phantasievoll ausgeformten Koloraturen interpretiert. Hongxiao He gab Mozarts „Exualtate jubelilate schön ausgeformt mit guten Verzierungen und rhythmisch prägnant. Schumanns Lotusblume wurde gefühlvoll und schön ausgeformt. Die Arie der Giuletta aus I Capuleti e i Montecchi „Eccomi, in lieta vesta“ wurde von Hongping Ruan mit einer traumhaften Eleganz, einer packenden dramatischen Intensität, berührend, gefühlvoll und gut gesetzten dramatischen Akzenten ausgeformt. Der Verfasser würde sich in diesem Zusammenhang übrigens sehr freuen, wenn nicht jedes mal die Cabaletta fehlen würde, denn die gehört zu dieser Arie einfach mit dazu. Abschließend gab es dann aus Ludwig van Beethovens Fidelio „Jetzt Schätzchen, jetzt sind wir allein“ ausdrucksvoll mit einer packenden, dramatischen Intensität und endlich mal mit einer Sängerin als Marzeline besetzt, die der Rolle des Fidelio vokal ebenbürtig ist. Meist wird die Rolle immer etwas zu niedlich und Kleinstimmig besetzt, hier wurde endlich einmal deutlich aufgezeigt, das es auch anders geht. Die Rolle es Jaquino wurde an diesem Abend, gewissermaßen als Überraschungsgast, mit Lennart Wenzel besetzt und der Verfasser kann nicht verhehlen, das er über dieses überraschende Wiederhören überaus erfreut war, zumal Lennart Wenzel mit seiner lyrischen, feinsinnigen Eleganz und seiner damit verbundenen interpretatorischen Tiefe, insbesondere im Liedgesang auf dem aktuellen Markt gute Chancen haben dürfte. Seine Interpretation zeichnete sich durch einen unwiderstehlichen Charme, einer feinsinnigen Eleganz, einer wundervollen Höhe und vor allem durch ein Stimmtimbre mit einem hohen Wiedererkennungswert aus. Ein großartiger Abend, der leider viel zu schnell Ende ging und leider ohne Soloarie bzw. Liedinterpretation mit dem Überraschungsgast des Abends, beim nächsten mal unbedingt mit einkalkulieren. Wer am 11.08.2024 noch nichts vor hat unbedingt zum Solokonzert kommen und falls sie doch schon etwas vorhaben sollten, verschieben oder ihre Freude einfach mitbringen.

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