Prof. Aleksandar Madzar übernahm vor 3 Jahren eine seit 7 Jahren vakante Stelle als Prof. für Klavier und hatte somit das Glück sich seine Klasse von Grund auf selber aufbauen zu können und das mit außerordentlichen Erfolg, wie man an diesem Abend bemerken mußte. Jeder seine Schüler besaß einen eigenen individuellen Klang und somit ein individuellen Ausdrucksspektrum, von dem man einfach nur gefangen genommen werden konnte.
Den Abend eröffnete die 23 jährige Emma Stratton (Meisterprüfung), die nebenbei auch noch Ballett tanzt mit der Sonate Nr. 10 C-Dur KV 330. Der 1. Satz gelang perlend und akzentuiert mit elegant ausgeformten Trillern und herrlichen dynamischen Abstufungen. Der 2. Satz glückte sowohl dramatisch packend in den Intensität wie auch gefühlvoll, berührend und akzentuiert mit feinsinnig ausziselierten Trillern. Der 3. Satz glückte rhythmisch pointiert in den virtuosen Passagen und mit herrlichen dynamischen Abstufungen. Als nächstes folgte der 24 jährige Juan Elvira Marquez /(Konzertexamen) mit dem 1. Satz aus der Sonate c-moll D. 958 von Franz Schubert, welcher dank seiner dramatischen Intensität und den akzentuiert ausgeformten virtuosen Passagen mit herrlichen dynamischen Abstufungen und Trillern von einer perlenden Eleganz, begeisterte. Vor der Pause interpretierte der 26 jährige Victor Naranjo (Konzertexamen) die Ballade No. 4 f-moll von Frederic Chopin mit einer feinsinnigen Eleganz, herrlichen dynamischen Abstufungen in den virtuosen Passagen und feinsinnig ausziselierten Trillern. Grandios wie es ihm gelang diese Balance zwischen einer schwebenden Eleganz und einer packenden, dramatischen Intensität wo sie hingehörte zu meistern, dass gelingt selbst nicht einmal jedem Profi. Nach der Pause begeisterte der 26 jährige Viktor Radic ( Konzertexamen; dessen Vater ein bekannter Film Regisseur ist), nicht nur durch seine einzigartige Bühnenpräsenz, sondern verständlicherweise auch mit seiner Interpretation von Prelude, Choral et Fuge von César Franck. Das Prelude wurde gefühlvoll, mit schwebenden und auch berührend, perlend ausgeformten Pianopassagen ausgeformt. Grandios diese dramatischen Intensität und diese großartigen dynamischen Abstufungen und dann diese sich steigernde dramatische Intensität, die einen förmlich aus dem Gestühl hob. Der Choral mit der Fuge gelang berührend, feinsinnig und dann diese packende dramatische Intensität in den virtuosen Passagen. Hinzu kommt dieser großartige dramaturgische Aufbau. Hier scheint sich eine vielversprechende Karriere anzukündigen. Abschließend folgte der Bolero von Maurice Ravel zu vier Händen. Den Anfang machten Victor Radic (Liedstimme) mit Emma Stratton (Rhythmusstimme), es folgten Juan Elvira Marquez (grandiose Mimik) und schließlich Viktor Radic. Die Pianisten wechselten immer wieder die Plätze um der Liedstimme die Möglichkeit zu geben die immer gleiche Melodie in verschiedenen Oktaven zum klingen zu bringen. Am Ende stand das Verhältnis Lied- Rhythmusstimme zwei zu zwei. Ein großartiger Abend der einfach nur begeisterte.