Richter in the 40s

Sviatoslav Richter  gehört neben Arthur Rubinstein, Walter Gieseking und Wilhelm Backhaus, um jetzt nur drei andere herauszugreifen, zu den charismatischten Pianistenlegenden, die es bis heute gegeben hat. Jede einzelne ihrer Interpretationen hat Maßstäbe gesetzt. Vielleicht mag es heute Pianisten geben, die in manchen belangen technisch brillianter sind, was aber die Tiefgründigkeit und die Einzigartigkeit jeder einzelnen Aufnahme anbelangt, so sind diese auch was den Wiedererkennungswert anbelangt einzigartig und unerreicht. Bei den 6 Capricen bekommt jede einzelne, ob eher zart, lyrisch oder energisch im Anschlag, mit perlenden Triller interpretiert stets ihren eigenen Charakter. Die Bach Sonate No. 22 wird im grandios anmutenden, getragenem Tempo interpretiert. Brilliant wie diese Triller, die eher separiert vom Klangbild her gespielt, aufhorchen lassen. Bei der Beethoven Sonate N. 22 in F op. 54 verblüfft Richter mit seinen feinfühligen, schwebenden  Trillern. Im letzten Satz der Schumann Fantasie verblüfft er erneut durch sein gefühlvolles Spiel und seine dynamischen Abstufungen im Piano. Schlichtweg grandios denn erneut diese schwebenden Töne, dieses überbordende Gefühl, diese erschütternde Dramatik, die sich mehr und mehr einzuschleichen beginnt, wie ergriffen lauscht man dieser Sonate No. 3 op. 2 No. 23 von Ludwig van Beethoven, eine Interpretation die Maßstäbe setzt. Mit einer tiefgründigen und dennoch schwebenden Leichtigkeit beginnt er den ersten Satz der Beethoven Sonate No. 9 in E. op. 14. no 1 (5.6.1947).

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