Wer beide Casting Shows verfolgt hat, weiß sicherlich worauf ich bei diesem Vergleich hinaus möchte. Es gab in derlei Formaten, Supertalent und ähnliches schon immer möchte gern Tenöre und Soprane die vor einem jolenden Publikum rattenfängerisch versuchten eine Kunst anzubieten, die sie nicht im entferntesten beherrschten. Mancher Juror erblödete sich sogar noch eine schlecht gesungene neapolitanische Canzone als große Oper mit Gänsehautwirkung zu verkaufen. Offengestanden mir lief es da auch den Rücken hernieder, aber bekanntermaßen aus anderen Gründen. Und leider immer und immer wieder mußten die selben Arien für diese Verbrechen hinhalten, sei es ein völlig indiskutables Nessun d’orma oder aber die von den Sopranen teilweise bis zur Unkenntlichkeit zerschmachteten Arie aus Gianni Schicchi O mio bambino caro, man kann es tatsächlich selbst als hartgesottenster Opernfreund kaum noch ertragen. In der ersten Folge der neuen Staffel nun andere Verdächtige mit dem gleichen Schlagern. Es gibt doch tatsächlich, auch nach Anna Maria Kaufmanns kläglichen Versuch, immer noch lyrische Subretten, die glauben die Arie aus der Oper La Wally Ebben ne andro lontana sei wir für sie gemacht. Es wir dabei auch noch ein wenig geschluchst und das soll es dann gewesen sein. Das dachte sich wohl auch die dünnstimmige Lucy O Byrne, als sie sich unlängst mit dieser Arie in der aktuellen Reihe The Voice UK 2015 vorstellte und tatsächlich auch das Herz eines Jurors, der bekanntermaßen von Oper überhaupt nicht versteht, erwärmen konnte. Kurz um sie kam erst einmal eine Runde weiter, dennoch für die Arie war es ein K. O. Schlag schon in der ersten Runde. Nun könnte man denken bei DSDS würde es ähnlich aussehen und bei der dortigen Jury konnte man eigentlich auch kaum besseres erwarten, zumal Dieter Bohlen ankündigte diese Stimme entdeckt zu haben. Das kann für den bereich Popmusik vielleicht positives bedeuten, nicht aber unbedingt wenn es um Kultur geht, schon gar nicht nach seinen qualifizierten Äußerungen der anderen voran gegangenen Sendungen. Der erste Auftritt einer männlichen Seejungfrau ließ ein wenig aufhorchen, durchschnittlich aber nicht unbedingt bravorös. Dann der zweite Auftritt mit der Ankündigung, ich würde gern Oper singen. Jetzt ist es natürlich schwer über ein Fernsehgerät, mit einer mikrophonverstärkten Stimme, einen Eindruck zu gewinnen ob diese Stimme wirklich trägt, und wie sie in natura klingt. Da es sich um eine Aufzeichnung handelt, wir erinnern und an voran gegangen Sendungen, junge gutgebaute Jungs und Mädels sangen an einem Strand und es war kein Meeresrauschen und auch kein Lüftchen zu vernehmen, Vollplayback. Nach derartigen Betrugsversuchen stellt sich jetzt natürlich die Frage ist diese Stimme wirklich so interessant, wie sie uns dort schmackhaft gemacht wurde. Denn eines steht vom ersten Höreindruck hier völlig außer Frage, bei Jesus Garcia Gallera sind Talent und Stimme in beiden Fällen vorhanden. Aber ist es nur die eine Arie die er minutiös einstudiert hat, oder ist hier wirklich noch mehr zu erwarten. Und die zweite wichtige Frage, wie wird die Stimme erst klingen, wenn sich die üblichen Vokalcoaches daran vergangen haben. Hoffen wir mal, das dieser junge Mann klug genug ist, sich seine Stimme von diesen möchtegern Profis nicht ruinieren lassen. Es wäre nicht die erste Stimme, die derartige Scharlatane auf den Gewissen hätten. Ich habe so etwas schon öfter erlebt. Zu Anfang besaßen sie eine gut klingende Naturstimme, hinterher sangen sie nur noch auf dem harten Stimmkern und der Schmelz den diese Stimme eins ausgemacht hatte war dahin. Kurzum innerhalb kürzester Zeit ruiniert. Hoffen wir mal, daß das hier nicht passieren wird.
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